Kaum hatte er den Koch und seine ehemaligen Verfolger hinter sich gelassen, suchte er zielstrebig das Gasthaus auf in dem er sich bereits vor seiner Anreise ein Zimmer für die Dauer seines Aufenthalts hatte reservieren lassen. Jedoch stellte sich, dass aufsuchen seiner Herberge als schwieriger heraus als gedacht, nachdem er sich bereits mehrmals verlaufen hatte, fing er an Einheimische nach den Weg zu fragen, da er selber keine Hoffnung mehr hegte diesen versteckten Ort von alleine zu finden. Auf den Plänen hatte die Stadt so klein und übersichtlich gewirkt und das Gasthaus einfach zu finden. Einfach zum Markt, über diesen hinüber und dann rechts. Doch nun stellte sich heraus dass er nicht einmal diesen verdammten Markt finden konnte. Genervt setzte er seinen Weg fort und nachdem er den gefühlt zwanzigsten Einwohner nach den Weg gefragt hatte, fand er sich endlich an seinem Ziel an. Seine Irrfahrt hatte ihn nicht nur Zeit und Nerven gekostet, nein, er den ganzen Weg mit einem Koffer bewaffnet zu gehen, hatte ihn sogar ein wenig ins Schwitzen gebracht. Mit einem Stofftuch tupfte er sich die Stirn ab, bevor er das alte Haus, welches einen rustikalen aber herzlichen Charme versprühte, betrat. Neben den Herrn des Hauses fiel Kisten sofort ein bekanntes Gesicht unter den wenig Gästen auf. Mit einem Lächeln ging er zum Tresen, wo sich im Moment Roberta mit dem Wirt unterhielt. Geduldig wartete er bis die beiden ihr Gespräch beendet hatten und nutzte die Gelegenheit um ein wenig zur Ruhe zu kommen und ein wenig durchzuatmen. Als er endlich an der Reihe war und den Schlüssel für sein Zimmer bekam, deute er seiner Angestellten ihm zu folgen. Mit schnellen Schritten eilten sie Treppen zum Obergeschoss hinauf, in denen sich die Gastzimmer, von denen nun von zwei von Kisten und Roberta belegt waren. Kaum hatte sich die Tür hinter Kisten geschossen, ließ der Agent seine geschäftliche Maske fallen und ein warmes Lächeln fand seinen Weg auf sein Gesicht.
„ Roberta, es ist immer wieder schön dich zu sehen. Hat alles funktioniert wie erwartet?“ „ Ja alles wie geplant abgelaufen, Sir.“ mit diesen Worten hob sie einen ihrer beiden Koffer auf das Bett und öffnete diesen. „ Ich habe meine Materialien sowie ein wenig saubere Kleidung für sie mitgebracht. Das Schiff wird morgen Abend eintreffen, anscheinend hatte sie besser Wetterbedingungen als erwartet. Die Kunden wurden über diese Änderung bereits informiert und werden Sie morgen Abend bei den Lagerhäusern treffen.“ schloss sie ihren Bericht ab. „ Gibt es noch etwas zu erledigen, Sir?“ fragte sie während sie einen Schritt von den geöffneten Koffer mit Kleidern zurücktrat. „ Vielen Dank, Roberta, du bist wie immer eine große Hilfe. Im Moment gibt es nichts weiteres zu erledigen, jedoch muss ich dich über die neuesten Geschehnisse informieren.“ meinte Kisten bevor er sich seiner Handschuhe und Kleidung entledigte bis er zur Hüpfte aufwärts nackt vor seiner Angestellten stand. Während er sich neue Kleider anzog, erzählt er ihr von seinen heutigen Erlebnissen mit den Koch und beiden Verfolgern. Als er wieder voll angezogen war, schloss er seinen Vortrag ab. „ Wie du siehst, ist mal wieder einiges passiert. Wir sollten nach Möglichkeit heute Abend noch um die Beiden kümmern und den Koch…. Mh… ich bin mir noch nicht völlig sicher wie ich mit ihm verfahren werde. Ich habe zwar schon einige Ideen doch noch nichts festes, für den Augenblick sollte er noch keinen Blick hinter den Schleier werfen.“ mit einem Nicken gab Roberta ihre Zustimmung oder viel mehr ihr Verständnis zu Kenntnis bevor Kisten fortfuhr, „ Es wird langsam dunkel, daher würde ich sagen, wir begeben uns wieder nach unten und vielleicht auch nach draußen. Je nachdem, wenn wir zu erst treffen, den verarzten wir dann. Die beiden Kerle würde ich dann die überlassen, während ich mir unsern Koch vornehme, wenn du damit einverstanden bist.“ „ Natürlich, ganz wie Ihr wünscht, Sir.“ Nachdem alles beredet war, verließen die beiden Kistens Zimmer und betrat gut gerüstet mit einem Schlachtplan das Erdgeschoss.